Uckermark Kurier / Templiner Zeitung 296, 17.12.2004, Seite 14

Live-Diashow über 44 000 gefahrene Motorradkilometer
In einem Jahr von Wildau nach Shanghai und zurück

Templin (iz). Eine ganz andere Art des Reisens fanden die Brandenburger Markus Rohling und Rayko Moritz für sich. Mit dem Motorrad fuhren sie durch Polen, die Ukraine, Russland und die Mongolei bis ins „Reich der Mitte“, nach China und natürlich zurück nach Brandenburg, in ihre Heimatstadt Wildau. In einem Jahr, vom 1. Mai 2003 bis zum 1. Mai 2004 durchfuhren sie insgesamt 21 Länder auf der Nord- und der Südhalbkugel. Jetzt ziehen die beiden jungen Männer durch die Lande um in einer Live-Dia-Show von ihrer abenteuerlichen Reise zu berichten. Am Mittwoch Abend waren Markus Rohling und Rayko Moritz in der Aula der Templiner Realschule zu Gast. Dort hatten sie ein umfangreiches Equipment aufgebaut, um die Zuschauer in eine andere Welt zu „entführen“. Mit phantastischen Bilden, eigener Musik und Anekdoten fesselten die beiden ihr Publikum.

Erste Kontakte

Erste Kontakte zum erklärten Reiseziel knüpfte der damalige BWL-Student Markus Rohling in einem Auslandssemester, das er in Shanghai absolvierte. „In dieser Zeit hatten sich Freundschaften entwickelt, ich konnte meine Chinesisch-Kenntnisse erweitern und das Land ein wenig kennen lernen“, berichtet der heute 30-Jährige. In die deutsche Heimat zurückgekehrt, war schnell die Idee geboren, das Land mit dem Motorrad neu zu entdecken. Mit seinem Studienkollegen Rayko Moritz setzten schon fünf Jahre vor Reiseantritt die ersten Überlegungen ein, bis die beiden schließlich 2002 begannen, „Nägel mit Köpfen“ zu machen.

Bürokratische Hürden

Ein Jahr intensiver Vorbereitungen schloss sich an, in dem vor allem Formalitäten geklärt werden mussten. „Man kann sich gar nicht vorstellen, welche Menge an bürokratischen Hürden wir in dieser Zeit zu überwinden hatten. Unsere Wohnungen mussten wir abmelden, Visa für die verschiedenen Länder besorgen und noch unzählige andere Dinge erledigen. Dazu gehörte auch, dass wir unsere Motorräder abstoßen mussten um uns geeignetere Maschinen zu kaufen. Schließlich wussten wir, dass nicht durch jedes Land, das wir durchfahren würden, asphaltierte Straßen führen“, erläuterte Rayko Moritz. Für die Einreise nach China bekamen der Musiker und der Marketing-Fachmann übrigens bis zuletzt keine Genehmigung. Sie fuhren auf „gut Glück“ bis in die Mongolei und überquerten die Grenze schließlich als Fußgänger. Die Motorräder wurden als Fracht eines LKWs überführt. Fremde Völker und Landschaften kennen zu lernen, erklärten die beiden zu ihrem Ziel, das sie auch erreichen sollten. „Und das nicht zuletzt durch die uns fast grenzenlos erscheinende Gastfreundschaft“, waren sie sich einig.

Wer die Dia-Show in Templin verpasst hat, findet vielleicht anderorts Gelegenheit, sie zu besuchen. Sie wird noch in mehreren Städten präsentiert. Nach Brandenburg werden die beiden Abenteurer auch andere Bundesländer besuchen. Informationen zum Veranstaltungskalender sind unter www.lomo-expedition.de zu finden.